UNION HANDBALL HORN

Wir sind gut - wir sind top - wir sind wir!

Die Geschichte des UHC Horn

Die von Prof. Müller und Prof. Thoma am 20. Juni 1946 ins Leben gerufene Handballsektion wurde am 29.7.1946 beim NÖ. Handballverband angemeldet.
Bereits am 30. Juni trugen die Herren ihr 1. Freundschaftsspiel aus: Lachmayr, Gamerith, Buhl, Prof. Müller, Stolfa (2), Pleßl, Steinböck (2), Bartik (3), Prof. Thoma (5), Kinzl (2) und Hager (3) besiegten Union Hollabrunn überlegen mit 17:1. Ab Herbst 1946 gab es bereits einen geregelten Meisterschaftsbetrieb; im 1. Spiel konnte Union Zwettl klar mit 16:3 besiegt werden. Das 1. Meisterschaftsjahr konnte mit einem 2. Platz abgeschlossen werden, erster NÖ. Meister wurde HSV Korneuburg. Häufig kam es zu Schwierigkeiten mit der russischen Besatzungsmacht, die den Hopfengarten oft auch für ihre Fußballspiele in Besitz nahm. Gerade diese Schwierigkeiten schufen eine verschworene Gemeinschaft von Sportlern; oberster Grundsatz war: Totale Kameradschaft und gegenseitige Hilfsbereitschaft; Hand geben und nicht Hand aufhalten. Fahrten zu Auswärtsspielen mussten im offenen LKW (eine Fahrt nach Laa kostete damals S 150,--, eine nach Retz S 90,--) oder per Fahrrad (Eggenburg) angetreten werden.

1947 - 1948

Im ersten Damenspiel bleiben die Hornerinnen mit Tomanek, Liehsner, Goll, Gaspar, Schönwetter, Pöhn, Winkler, Wolfgang (1), Schmidl (2), Mühlhauser (2) und Zischka in einem Freundschaftsspiel über den SC Eggenburg mit 5:1 erfolgreich. Mitte Juni 1947 trat der Großteil der „Rapiddamen" – Krapfenbauer, Diem, Hofbauer, Paulussen, Kössner, Hainböck, Leitner und Schrogl zur Union über und dadurch kam eine schlagkräftige Mannschaft zustande, die einige Jahre fast nicht zu schlagen war.Beim Union-Landesspieltag im Juli 1947 in St. Pölten erreichten die Damen den ausgezeichneten 3. Platz, die Herren schieden in der Vorrunde gegen Union Wr. Neustadt aus. In der Spielsaison 1947/48 schafften die Damen den Klassensieg und waren auch bei den Pokalturnieren in Retz, Eggenburg und Zwettl erfolgreich; die Herren belegten in der Gruppe Nord den 3. Platz. Im Frühjahr 1948 konnte im Rahmen des NÖ. Damencups nach Siegen über Union Stockerau und FC Angern und einer Semifinalniederlage gegen den HC Leobersdorf der 3. Platz erspielt werden. In der Spielsaison 1948/49 schafften die Herren den 4. Platz; die Damen wurden diesmal nur Zweite. Im Herbst 1948 übernahm August Zouhar das Jugendtraining und stellte zwei neue Nachwuchsmannschaften auf.

1950 - 1954

Bedingt durch den Abgang der jahrelang erfolgreichen Studentenmannschaft und Verehelichung einiger Handballerinnen wurden die Mannschaften so geschwächt, dass auf eine Meisterschaftsteilnahme verzichtet werden musste. Gelegentliche Freundschaftsspiele – die letzte noch einigermaßen spielstarke Mannschaft verlor 1950 in Eggenburg 7:12 – brachten keinen Aufschwung, so dass Ende 1954 der Handballbetrieb eingestellt werden musste.

1961 - 1962

Nach fast 7-jähriger Spielpause gelang es Edgar Führer im Sommer 1961 den Handballsport wieder zu aktivieren; im Herbst stiegen 27 Akteure mit großer Begeisterung in den Meisterschaftsbetrieb ein.Das erste Freundschaftsspiel gegen ATSV Laa ging 2:17 verloren; der erste Sieg folgte im Mai 1962 mit einem 7:6 – Erfolg über ATV Mistelbach. Für die Union Horn spielten damals: Wunderer, Ing. Strommer, Schleritzko, Fröhlich, Führer, Rudolf, Janko (2), Ranftl (3), Berndl (2), Schmudermayer und Gebert.

1964 - 1966

In den Sommermonaten des Jahres 1964 gelang es Wolfgang Fally auch wieder Damen für den Handballsport zu gewinnen, die ab Herbst in den Meisterschaftsbetrieb einstiegen. Im Juni 1964 wurde die Union Horn mit der Durchführung der Union-Landesmeisterschaften betraut, die im Hopfengarten klaglos über die Bühne gingen. Nach Abschluss der Meisterschaft 1965/66 gelang den Herren durch den Gewinn des Meistertitels der 1. Klasse der Aufstieg in die NÖ. Landesliga; auch die Damen schafften mit dem 2. Platz in der Gruppe Nord den Aufstieg in die Landesliga.

1967

In den Jahren zuvor hatte man bereits großes Augenmerk auf den nachwuchs gelegt. Die am 28. Oktober 1967 im Hopfengarten ausgetragenen Finalspiele der Handballschüler brachten der Union Horn den ersten Landesmeistertitel. Ein 7.3 über ATV Mistelbach und ein 3:3 gegen ESV St. Pölten reichten den Hornern zum Titelgewinn; ein großer Erfolg, den die Minischüler in den folgenden Jahren nach zweimal wiederholen konnten.

Im Herbst 1967 brachten die Herren im NÖ. Handball- Landescup mit dem 2. Platz eine respektable und sensationelle Leistung. Nach einjährigem Ligaspiel kam man als „Unterhäusler'" nach Erfolgen über Hollabrunn, Stockerau, Tulln und einem überraschenden 7:6 Erfolg über Krems in das Finale. Gegen Allround Wr. Neustadt gab es auswärts zwar eine knappe 7:8 Niederlage, aber der 2. Platz war dennoch eine großartige Leistung.

1972 - 1977

Unter Prof. Dr. Pleßl und Erich Schmudermayer wurden 11- und 12-jährige zweimal wöchentlich trainiert. Mit dem NÖ Meistertitel für die Minischüler begann 1972 ein stetiger Aufstieg. In den folgenden Jahren wurde täglich trainiert, es waren immer 12 bis 18 Jugendliche dabei. Namen aus dieser Zeit: Robert Lachmayr, Markus Kaspar, Klaus Rogetzer, Hermann Ehrlich, Robert Lintner, Hand und Herbert Steinhauser, Helmut Magenschab, Walter Bergmann, Peter Schwab, Fritz Pallnstorfer, Wolfgang Theisl, Bruno Spraider, Herbert Raab, Gerhard Lentschig, Wolfgang Pleßl, Josef Pleßl, Franz Hofbauer, Reinhold Thuiner, Georg Stöger und viele andere. Im Jahre 1973 wurde, der internationalen Entwicklung Rechnung tragend, der Großfeldbetrieb zugunsten eines Kleinfeldbetriebes eingestellt. Aber auch hier war die Union Horn mit den Herren und dem Nachwuchs jahrelang in den Tabellen an vorderster Stelle zu finden. 1976 stieg die Herrenmannschaft von der 2. Klasse in die 1. Klasse auf. In Niederösterreich waren nach folgende Vereine aktiv, die es heute nicht mehr gibt: Laa/Thaya, Obergrafendorf, HSV Korneuburg, ESV St. Pölten, Baden, Traismauer, HC Wr. Neustadt und Wr. Neudorf.

Höhepunkt der Jugendmannschaft war 1976 der österreichische Meistertitel für Schulmannschaften. Die internationalen Endspiele fanden in Israel statt. Im April 1976 flog die Horner Schulmannschaft für eine Woche nach Israel, wo wir unter der Führung von Dr. Pleßl und Trainer Schmudermayer den 4. Platz von 12 Teams erreichten. Die folgenden Jahre wurden von Sektionsleiter, Trainer und „Mädchen für alles" Erich Schmudermayer ganz wesentlich geprägt. Seinem Einsatz war es zu verdanken, dass der Handballsport die ganze Stadt prägte: Heimspiele in der Eggenburger Halle mit ca. 300 Zuschauern, viele Nachwuchsspieler und Mitarbeiter (Franz Schleritzko, Josef Rudolf, Edgar Führer, Wolfgang Lorenz u.v.a.) aber große Geldsorgen.

1976 wurde der Großfeldhandball endgültig eingestellt. Nach Umstellung auf den Hallensport wurde einige junge Mannschaften aufgebaut, die in den Folgejahren wieder zu beachtlichen Erfolgen kamen: Schüler-Landesmeister 1967, Minischüler Meister 1972, Minischüler Meister 1975, Herren Landesmeister 1980. Mit Herbst 1977 wurde eine Spielgemeinschaft mit UHK Krems eingegangen. Ziel dieser Gemeinschaft war es, den ca. 18-jährigen die Möglichkeit zu geben, in der höchsten Spielklasse Erfahrung zu sammeln, ohne die Spieler gleich an andere Vereine zu verlieren. Der Staatslige-U21-Bewerb wurde hauptsächlich von den Hornern bestritten und diese Bemühungen wurden mit dem Vizestaatsmeistertitel belohnt.

1979 - 1986

Mit dem Polen Andrzew Wlazlo wurde erstmalig ein Legionär verpflichtet, der wesentlich dazu beitrug, dass in der Spielsaison 1979/80 in der Landesliga der Meistertitel erkämpft werden konnte. Das Aufstiegsturnier im Juni 1980 in der Eggenburger Halle wurde mit dem 2. Platz und dem damit verbundenen Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse Österreichs, der Staatsliga B. erfolgreich abgeschlossen. Mit großen finanziellen Belastungen und strapaziösen Reisen zu den Auswärtsspielen konnten die Horner 6 Jahre lang die B-Ligazugehörigkeit wahren. Gerade im Jubiläumsjahr 1986 musste die durch den Ausfall zahlreicher Stammspieler stark verjüngte Mannschaft wieder in die Landesliga absteigen. Damit ging die höchste Blütezeit des Handballs in Horn leider zur Neige.

Besonders hervorgehoben sei das intensive Vereinleben dieser Jahre: Autobusreisen unter der Leitung von Dr. Ernst Pleßl führten uns in Ostblockländer, die sich damals noch „hinter Mauern und Stacheldraht versteckten, damit die bösen Kapitalisten ins Paradies der Werktätigen nicht eindringen!" (Zitat von Dr. Ingo Prihoda).

Juli 1977: Rundreise durch Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Jugoslawien mit 46 Personen

Juli 1978: Teramo/Italien (dieses Großturnier wurde insgesamt 9mal mit verschiedenen Mannschaften besucht)

Juli 1979: Busfahrt nach Warschau und Danzig

Und 1988 organisierte Otmar Schlager eine Reise nach Madeira

2003: Reise in die Heimat von Jan Gmyrek: Krakau

2006: Busfahrt nach Sibenik unter Führung von Emil Jovanov

In der Zwischenzeit hatten alle anderen nö. Vereine eine eigene Halle zur Verfügung. Eine sehr große Zahl engagierter Jugendlicher der Jahrgänge ab 1960 spielten Handball: Harald Schuh, Wolfgang Riegler, Martin und Karl Marstaller, Gunther Henning, Otmar Schlager, Arthur und Arnold Trögl, Niki Wiedmann, Rudi Weidenauer, Maximilian Rodlauer, Wolfgang Lentschig, Gerald Kernstock, Helmut Landauer, Gerhard Riedl, Christian Rauscher, Martin Steinhauser, Herbert Daberger, Martin Schleritzko, Andreas Palmetzhofer, Werner Schönhacker, Stefan Bayer und viele andere, deren Nichterwähnung verziehen werden wolle.

Aus der Zeit der Finanznot hatte sich unter der umsichtigen Leitung von Wolfgang Murtinger der Horner Handballheurige etabliert, wobei alle Spieler und Funktionäre und viele Helferinnen gemeinsam nach Münchhausens Methode „sich selbst aus dem Schlamm ziehen" mithalfen und einen wesentlichen Beitrag zum Vereinsbudget heute noch beisteuern. Das Aufbringen der finanziellen Mittel wurde aber auch durch Subventionen der Stadtgemeinde, durch Patronanzen der Horner Bankinstitute sowie zahlreicher Geschäftsleute bzw. Firmen und der aktiven Mitarbeit fast aller Mitglieder bei den jahrelangen Inkassoarbeiten am Nordring Fuglau ermöglicht.

1986 - 2011

Seit Juni 1986 ist der Union-Handball-Club ein selbständiger Verein mit Bindung als Zweigverein (UHC) an die Union Horn. In den Jahren nach 1986 konnten in der Landesliga nach einige gute Platzierungen erreicht werden; bis 1990 standen so viele Handballer zur Verfügung, dass bei den Herren sogar eine zweite Mannschaft spielte.

In dieser Phase machte sich das Fehlen einer Halle besonders beim Nachwuchs bemerkbar. Trotz höchstem Engagement fehlten in den entscheidenden Zeiten Kinder, Jugendliche, Jugendbetreuer, Geld und Fahrtmöglichkeiten. Tiefpunkt war dann der Dezember 1995, wo mangels Spieler die Herrenmannschaft aus dem Bewerb genommen werden musste. 1996 wurde unter Trainer Jan Gmyrek ein neues Team in der Klasse Meister, auf den Aufstieg wurde aber verzichtet. Erst 2004, als die neue Halle in Horn schon im Rohbau stand, wurde mithilfe der starken Waidhofener Jugendspieler der Wiederaufstieg in die Landesliga geschafft. Seit damals befinden wir uns mit der Herrenmannschaft durchgehend in der NÖ. Landesliga.

In der Saison 1994/95 hatten wir 3 Jugendmannschaften und eine Mädchenmannschaft in den Bewerben. Ab 1992 leitete für 10 Jahre der slowakische Diplomtrainer Ernest Gubritzky für alle Mannschaften das Training. Es war nicht möglich, einen Horner zu finden, der Jugendmannschaften trainiert. Als großes Vorbild musste hier Wolfgang Lorenz gesehen werden: als Lehrer hatte er sogar für das Training von 2 Jugendmannschaften Zeit!

In der Festschrift "50 Jahre UNION" im Jahre 1996 ist zu lesen: "Morgen bezweifle ich, ob es Mannschaftssportarten überhaupt noch geben wird. Alle Entwicklungen von Politik und Werbewirtschaft, von Eltern und Kindern führen derzeit in eine übergewichtige, haltungsgeschädigte Gesellschaft von morgen. „Verkabelt und verschlüsselt" (Zitat: Hans-Joachim Kuhlenkampff) erkennen wir einander nicht mehr, konsumieren passiv und belasten andere mit unserer Verantwortung. All dies ist genau die konträre Basis für jeglichen Mannschaftssport..."

2011 - xxxx

Der Inhalt dieser Zeilen ist auch 2011 noch aktuell. Als letzter österreichischer Verein haben wir seit 2004 eine Heimhalle.
Seither ist das Interesse der Kinder am Handball wieder gewachsen, aber noch gelingt es nicht, in allen Altersgruppen genug Kinder zu begeistern.